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MigrantInnen als ProtagonistInnen

Eine Kampagne zum Thema Migration, die effektiv und authentisch sein und gleichzeitig das Risiko vermeiden soll, in die Falle leerer Rhetorik zu tappen, muss die HauptprotagonistInnen einbeziehen, die MigrantInnen selbst. Kampagnen, die nicht auf die „Selbstdarstellung [von MigrantInnen] fokussieren, sondern stattdessen auf die Vorstellungen, die wir von ihnen haben“, ermahnt uns Paola Parmiggiani, verbreiten „letztlich ein klischeehaftes und schädliches Bild der kulturellen Vielfalt (Adichie Chimamanda 2009), um eine Art ‚Toleranz‘ gegenüber MigrantInnen zu fördern [anstatt echtes Verständnis]“. Es ist daher essenziell, „dem Anderen zu ermöglichen, sich selbst darzustellen, womit sie oder er symbolisch als Person anerkannt wird, die mit Rechten (und Pflichten) ausgestattet ist, und als Akteurin/Akteur, die/der positive Veränderungen in der Gesellschaft bewirken kann, als Akteurin/Akteur der gesellschaftlichen Entwicklung.“ Wenn MigrantInnen von einem „Objekt unseres Mitgefühls, unserer kollektiven Ängste, von Diskriminierung, Toleranz und Integration“ in aktive Subjekte verwandelt werden, fährt Parmiggiani fort, „ermöglicht gesellschaftliche Kommunikation eine alternative Botschaft zu der von Krisenrhetorik, Pietismus und Sicherheitsüberlegungen geprägten Perspektive, zur Kultur des Gebens (genährt durch den weltverbesserischen Geist der philanthropischen Geste) und der Kultur der Legalität (genährt durch Misstrauen, Angst, Kontrolle und Negierung des Anderen).“ (Parmiggiani 2015, S. 8)

Die Einbeziehung von MigrantInnen kann durch verschiedenste Aktivitäten gefördert werden, darunter Fokusgruppen, Workshops, Ideenaufrufe und eine Online-Beteiligung über soziale Medien.

Inklusive Sprachpolitik

Sprachbarrieren gehören zu den ersten Hürden, die MigrantInnen von einer Teilnahme an lokalen Initiativen abhalten können. Es gibt mehrere Möglichkeiten, sie zu vermeiden: Übersetzen Sie Ihre Kommunikation in die Sprachen, die von MigrantInnen im lokalen Umfeld am häufigsten gesprochen werden, arbeiten Sie mit SprachmediatorInnen zusammen, ermöglichen Sie MigrantInnen, sich an der von Ihnen geplanten Aktivität in ihrer eigenen Sprache zu beteiligen, wählen Sie nicht-sprachliche Ausdrucksmöglichkeiten (Fotografie, Zeichnen, Video, …).

Definieren Sie Ihre Zielgruppe genau und planen Sie inklusive Ad-hoc-Aktivitäten

Begehen Sie ja nicht denselben Fehler wie jene, die Sie bekämpfen wollen! „MigrantInnen“ sind keine homogene Gesamtheit. Welche Gruppe soll insbesondere einbezogen werden? Nehmen Sie sich Zeit, um die Zielgruppe sorgfältig zu definieren und berücksichtigen Sie dabei u.a. Folgendes: Herkunftsland/-region, Geschlecht, Alter, Beruf, Bildungsniveau, Leidenschaften und Interessen, Migrationsweg, Länge des Aufenthalts im Gastland. Der nächste Schritt wird sein, für einen sicheren Raum zu sorgen und sich unter Rücksicht auf die Eigenschaften der Zielgruppe Ad-hoc-Aktivitäten zu überlegen, um eine möglichst breite Teilnahme zu fördern. Beispielsweise könnten Sie getrenntgeschlechtliche Treffen organisieren, um Frauen einzubeziehen und ihnen zu ermöglichen, sich frei und ohne Selbstzensur auszudrücken. Die Frage der Definition der Zielgruppe sollten Sie während der gesamten Entwicklung Ihrer Kampagne stets im Kopf behalten, von der Einbeziehung von MigrantInnen bis zum dem Punkt, an dem Sie die Zielgruppe der Kommunikationsprodukte endgültig auswählen.

Das Handbuch WE CAN! bietet einige nützliche Hinweise zur Identifizierung Ihrer Zielgruppen und der Festlegung der passenden Kommunikationsinhalte, darunter Checklisten und Hilfen wie ausdruckbare Vorlagen für die Definition Ihrer Zielgruppe und die Identifizierung der relevanten Medien.

Datenschutz

Bevor Sie irgendwelche Daten sammeln, beispielsweise personenbezogene Informationen, Videos, Fotos und Tonaufnahmen von Interviews und Diskussionen, brauchen Sie eine diesbezügliche Einwilligung aller Menschen, die an der Kampagne mitwirken. Informed Consent bedeutet, dass sie vor einer Einverständniserklärung über das Projekt, über die Person, die die Daten aufnimmt, und darüber informiert werden, wo und wie ihre Daten gespeichert, verwendet und weitergegeben werden. Im EU-Rahmen ist hier die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) maßgeblich.



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Communication of Local AuthoRities for INtegration in European Towns


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